Die Kinderoper zu Gast an der Pius-Bonifatius-Grundschule
Von Meereswelten und Opernklang
Der Wassermann hat es nicht leicht… seine Elfen stibitzen ihm immer wieder seinen Dreizack und seine geliebte Tochter Rusalka hat sich zu allem Überfluss auch noch in einen Menschen verliebt. Genauer gesagt: in einen Prinzen! Und zwar so innig, dass sie selbst ein Mensch werden möchte… Über diesen Entschluss ist der Wassermann zwar fassungslos, doch aus tiefer väterlicher Liebe gibt er ihrem Drängen nach…Mit Hilfe der Seehexe verwandelt sich Rusalka in eine wunderschöne Frau – leider auf Kosten ihrer betörenden Stimme. Der Prinz wird unsicher, lässt sich von einer Fürstin betören und verschmäht Rusalkas Liebe… Für Rusalka bedeutet diese herbe Zurückweisung, auf ewig als geisterhaftes Irrlicht durch die dunklen Sümpfe wehen zu müssen… doch der Wassermann erkennt das Leid seiner Tochter und schenkt ihr Nixenschwanz und bezaubernde Stimme zurück – denn er ist mächtiger als die alte Seehexe. Rusalka ist überglücklich, wieder eine Nixe sein zu dürfen. Der Prinz erkennt schmerzlich seine Fehlentscheidung und begibt sich auf die Suche nach seiner kleinen Meerjungfrau. Am Strand trifft er sie endlich wieder und lässt sich durch ihren Kuss in einen Bewohner des Meeres verwandeln – so sind sie schließlich glücklich auf ewig vereint. Und… was geschieht nun mit dem Wassermann? Nun… der hat seinen Dreizack zurückerobern können und jagt damit nun pieksend und lachend seine Nixen.
Doch was hat diese romantische Geschichte mit einer Oper zu tun? Und dann auch noch in Kombination mit der Pius-Bonifatius- Schule?
Die Erklärung ist ganz einfach… Die Junge Oper Detmold, kurz JO! war mit dem Stück „RUSALKA“, komponiert von Antonin Dvorak und nach dem Märchen „Die kleine Meerjungfrau“ von Hans Christian Andersen, Ende Januar zu Besuch in der Turnhalle der Grundschule an der Heidbrinkstraße.
Mit viel Einfühlungsvermögen, Wortwitz und Mit-Mach-Möglichkeiten verzaubert die JO! bereits die jüngsten Zuschauer und führt die Kinder ab der ersten Klasse spielerisch an die Kunstform Oper heran. So lautete beispielsweise die erste Frage aus dem Maul des mitgebrachten und alle Tonlagenden singenden Schwerthais Sascha: „Was ist denn eine Oper?“ und erntete prompt die lautstarke Gegenfrage: „Ein Opaaaaa?“ wiederum schnell korrigiert durch den Einwurf eines Erstklässlers: „Quatsch, das ist kein Opa, das ist was zum Singen!“ Dem Meeresgott sei Dank, wurde Sascha schnell wieder ins Aquarium verbannt und konnte für keine weiteren Verunsicherungen sorgen. Auch durften 3 Pius-Kids als Bäcker verkleidet aktiv an dem Geschehen in der Unterwasserwelt teilnehmen. Das große und glückliche Finale wurde ebenfalls gekrönt durch den Einsatz der Schüler:innen: Mit vollem Einsatz sangen alle zusammen das Abschlusslied auf der Bühne. Zur Schuppenflechte nochmal… das war einen echten Applaus wert.